Forschungsprojekte

Aktuelle Projekte

Analyse und Bewertung der Nachhaltigkeit im Gartenbau inklusive Testung eines Bewertungssystems

Um die Gartenbauunternehmen zu einem immer nachhaltigeren Wirtschaften zu befähigen, ist die Bewertung dessen, was unter Nachhaltigkeit überhaupt zu verstehen ist, unabhängig und transparent für die einzelnen Sparten des Gartenbaus zu definieren. Nachhaltigkeitsbewertungssysteme, welche diesen hohen Anforderungen gerecht werden und die drei Dimensionen "Soziales", "Ökologie" sowie "Ökonomie" einziehen, sind für den Gartenbau jedoch bislang nicht vorhanden bzw. nicht sehr weit verbreitet.

Im Rahmen des Projektes, werden wissenschaftliche Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung im Gartenbau und ein Prototyp für eine Nachhaltigkeitsbewertung erarbeitet. Ein modularer Ansatz, welcher die Besonderheiten der verschiedenen Systeme gartenbaulicher Wertschöpfung berücksichtigt, soll die Anwendung in den verschiedenen Fachsparten des Gartenbaus ermöglichen. Die Grundlage der Bewertung bildet ein Indikatorenkatalog, welcher die spartenspezifischen Besonderheiten des Gartenbaus abdecken soll. Für die einzelnen Indikatoren werden durch Expert*innen Orientierungswerte festgelegt, mit deren Hilfe die eigentliche Bewertung der Nachhaltigkeit durchgeführt wird. In einem partizipativen Prozess werden verschiedene Akteure durch ein übergeordnetes Multistakeholder-Gremium, Interviews und Workshops eingebunden.

Team beim ZBG: Dr. Marike Isaak, Robert Luer, Iris Hattenbach, Pierre Adrian Filohn, Luise Knauber

Projektlaufzeit: 01.05.2024 - 30.04.2027

Förderinstitutionen: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL),
Projektträger: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

Kontaktieren Sie uns gern per Mail: nachhaltigkeit-gartenbau@uni-hohenheim.de

Hinderungsgründe für die Umstellung von Feld- und Feingemüsebaubetrieben auf ökologischen Anbau

Ziel des Projektes ist es, Ursachen für die fehlende Umstellungsbereitschaft bislang konventionell produzierender Gemüsebaubetriebe zu identifizieren und Handlungsoptionen für das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg aufzuzeigen.
Dazu sollen zum einen in einer Literaturrecherche relevante Innovationsbarrieren herausgearbeitet und auf das Entscheidungsproblem „Umstellung des Anbauverfahrens“ übertragen werden. Zum anderen sollen vorhandene Barrieren der Umstellung in der Praxis identifiziert werden, wofür neben Experteninterviews mit Beraterinnen und Beratern in Baden-Württemberg und deutschlandweit auch die Befragung von konventionellen Betrieben bezüglich Hinderungsgründen der Umstellung geplant ist. Als weitere relevante Gruppe sollen Gemüsebauunternehmen untersucht werden, die in den vergangenen Jahren eine Rück-Umstellung vollzogen haben. Der zweite Teil des Projekts schließt die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungsstufe mit ein. Dabei sollen die wichtigsten konventionellen und ökologischen Wertschöpfungsketten und Absatzmärkte für Gemüse aus Baden-Württemberg dargestellt und im Hinblick auf Preisbildung, Preisunterschiede sowie Qualitäts- und Mengenanforderungen verglichen werden. 

Projektpartner:
Robert Luer (Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau)
Dr. Sabine Zikeli (Uni Hohenheim, Zentrum Ökologischer Landbau)
Prof. Dr. Sebastian Hess (Uni Hohenheim, Institut für Agrarpolitik und Landwirtschaftliche Marktlehre)

Projektlaufzeit: 01.01.2024 – 31.04.2025

 

Ansprechpartnerin beim ZBG: Iris Hattenbach

Digitale Transformation als Treiber von Controlling im Gartenbau

Die betriebswirtschaftliche Entscheidungsfindung in deutschen Gartenbauunternehmen wird maßgeblich geprägt von Erfahrung und Intuition. Controlling findet meist selten und wenig intensiv Anwendung, da insbesondere fehlende betriebswirtschaftliche Fachkenntnis und schwer erkennbarer Nutzen im Verhältnis zum Aufwand die Adaption hemmen. Digitale Technologien bieten in den Bereichen Datenerfassung, -verarbeitung und -integration hin zu Informations- und Controllingsystemen Potenziale, um den Aufwand des Datenmanagements zu verringern und Entscheidungsprozesse rationaler zu gestalten. Im Rahmen des Forschungsprojekts wird die übergeordnete Forschungsfrage untersucht, inwiefern die digitale Transformation als Treiber von Controlling im Gartenbau wirken kann.

Dateien zum Download:

Präsentation - App-basiertes Controlling als Werkzeug in der Entscheidungsfindung – Ein Treiber für betriebswirtschaftliches Engagement im Gartenbau?, 59. Betriebswirtschaftliche ZBG Fachtagung 2021

Tagungsbeitrag - Digitale Transformation als Treiber von Controlling im Gartenbau – ein konzeptioneller Ansatz, in (M. Gandorfer, C. Hoffmann, N. El Benni, M. Cockburn, T. Anken, H. Floto, Hrsg.): Referate der 42. GIL-Jahrestagung in Tänikon (virtuell), 21.-22. Februar 2022, Lecture Notes in Informatics (LNI)-Proceedings Vol. 317, Bonn, S. 201-206

Präsentation -  Wie werden Nachwuchsführungskräfte im Gartenbau im Zuge der Meisterfortbildung an den Nutzen betriebswirtschaftlicher Praktiken herangeführt und wie werden dazu digitale Technologien eingesetzt?, 55. Gartenbauwissenschaftliche Tagung 2023

Artikel - Digitale betriebswirtschaftliche Werkzeuge – Unterstützung für den Obstbau, Gartenbauprofi 05/2022, S. 18-17

Präsentation - Modeling of the harvesting process as a subsection of an information and controlling system for horticultural production, ISHS Horchimodel 2023 Konferenz in Spanien

Artikel Wie werden Nachwuchsführungskräfte im Gartenbau im Zuge der Meisterausbildung an betriebswirtschaftliche Praktiken herangeführt und wie werden dabei digitale Technologien eingesetzt?, DGG-Proceedings 2023, Vol. 11, No. 1, pp. 1 - 7. DOI: 10.5288/dgg-pr-11-01-lm-2023. 

 

Ansprechpartner: Luis Müller


Vergangene Projekte

Dokumentation und Bewertung der Nachhaltigkeit im Gartenbau

Nachhaltigkeit als Thema wird in der Gesellschaft immer präsenter, nicht nur bei Lebensmitteln, sondern auch bei der Zierpflanzenproduktion. Denn zusätzlich zu Konsumenten und Konsumentinnen erwarten ebenfalls Stakeholder sowie Kapitalgeber und Kapitalgeberinnen zunehmend eine Transparenz bei Themen der Nachhaltigkeit. In der Landwirtschaft existieren seit den 1990er Jahren zahlreiche Nachhaltigkeitsbewertungssysteme - dies fehlt bisher jedoch für sämtliche Sparten des Gartenbaus. Im Zuge des Forschungsprojektes soll ein Nachhaltigkeitsbewertungssystem für den Topfpflanzenanbau entwickelt werden. Zudem sollen die Hintergründe bei den anfallenden Entscheidungsprozessen im Rahmen einer Nachhaltigkeitsbewertung untersucht werden.

Dateien zum Download:

Poster - Bioökonomie-Camp 2021, Thema "Sustainability assessment in horticulture"

Präsentation - IHC 2022 Angers (Frankreich), Thema "Communication of sustainability in horticulture – What messages do consumers currently perceive and what expectation do they have regarding sustainability?"

Tagungsbeitrag - Communication of sustainability in horticulture – what messages do consumers currently perceive and what expectations do they have regarding sustainability?, Acta Horticulturae 1380, pp. 31-38. DOI: 10.17660/ActaHortic.2023.1380.4"

Artikel - Rooted in Sustainability: Developing an Integrated Assessment Framework for Horticulture - The Example of Potted Plants, Sustainability 2024 Volume 16 Issue 22, DOI: 10.3390/su162210077

 

Ansprechpartnerin: Luise Knauber

Acting in social consensus – an analysis of the reputation and sustainability of the horticultural sector

Gartenbaubetriebe agieren in einem komplexen Umfeld, das sich aus verschiedenen Anspruchsgruppen (z. B. Konsument, Handel, Politik) zusammensetzt. Eine öffentliche Zustimmung zur Arbeits- und Produktionsweise ist eine wichtige Voraussetzung für das unternehmerische Handeln. Deshalb ist Wissen über die Erwartungen der Gesellschaft und die Wahrnehmung der gärtnerischen Produkte, Dienst-leistungen und Produktionsweisen, eine wichtige strategische Ressource für eine aktive Kommunikation mit der Gesellschaft. Dazu war das Ziel dieser Arbeit, die gesellschaftliche Erwartung und Wahrnehmung an den Beispielen „Nachhaltigkeit“ und „Reputation“ zu untersuchen.

Die erste Studie gab einen Überblick über verschiedene Nachhaltigkeitsmerkmale für Blumen und Zierpflanzen (Non-Food) sowie für Obst und Gemüse (Food) aus Sicht der Verbraucher. Die weiteren Studien fokussierten sich auf die Entwicklung eines Strukturmodells zur Reputationsmessung des Gartenbaus. Es wurde das theoretisch ausgearbeitete Modell mit Hilfe von Expert*innen evaluiert und vervollständigt. Die letzte Studie konzentrierte sich auf die Evaluierung des Modells am Beispiel des Garten- und Landschaftsbaus.

Team: Dr. Marike Isaak

Jahr: 2016 - 2020

Employee ans consumer related aspects of socially sustainable organizational and business development of horticultural enterprises in germany

Eine nachhaltige Entwicklung wird häufig basierend auf den drei Säulen der Ökonomie, Ökologie und der sozialen Entwicklung beschrieben. Die soziale Dimension der Nachhaltigkeit von Unternehmen ist in der Wissenschaft weniger häufig untersucht worden als die anderen beiden Dimensionen der Ökologie und Ökonomie. Zu Beginn der Arbeit wurde eine Definition einer sozial nachhaltigen Organisation zur Diskussion gestellt. Der Ansatz wurde mit drei existierenden Nachhaltigkeitsbewertungssystemen verglichen, um Lücken in der Letzteren zu identifizieren. Bereiche, in denen Verbesserungspotenzial besteht, wurden aufgezeigt. Diese Lücken weisen daraufhin, dass soziale Nachhaltigkeit nur durch die zusätzliche Verwendung subjektiver Indikatoren bewertbar ist. Der Nutzen von sozial nachhaltigen Produkteigenschaften für den Konsumenten wurde anschließend untersucht. Eine weitere Studie identifizierte Organisationsthemen, bei denen eine Lücke zwischen erwarteter zukünftiger Bedeutung und wahrgenommender eigener Kompetenz deutlich wird. Die nächste Studie testete das Vitamin-Modell von Warr (2007) für die Messung der Arbeitszufriedenheit mithilfe eines Stukturgleichungsmodells auf Grundlage von über 200 Datensätzen von befragten Mitarbeitern. Der letzte Teil identifizierte Gründe und Erfolgsfaktoren von Veränderungsinitiativen in deutschen Unternehmen des Produktionsgartenbaus.

Team: Prof. Dr. Stephan Meyerding

Jahr 2012 - 2016

„Weiterentwicklung eines externen Benchmarking-Systems zur Unterstützung von Controlling-Aufgaben in Gartenbauunternehmen“

Das Prinzip des Benchmarkings stellt eine Wettbewerbsanalyse dar, welche unterschiedliche Systeme vergleicht, um die Effizienz und Leistungslücken zu ermitteln. Zur semantischen Differenzierung der Begriffe Effektivität und Effizienz formulierte Peter Drucker folgenden Zusammenhang: „It is fundamentally the confusion between effectiveness and efficiency that stands between doing the right things and doing things right.“ Um Gartenbauunternehmen in dem Analyse- und Planungsprozess zu unterstützen, sollte eine Methode zur Effizienzanalyse entwickelt werden. Folgende Forschungsfragen sollten dabei geklärt werden:

  • Wie lassen sich Prozesse in Gartenbauunternehmen im Einzelnen in einer Effizienzanalyse abbilden und repräsentieren?
  • Welche In- und Output Daten sind für die Effizienzanalyse relevant? Wie kann diese Relevanz systematisch überprüft werden?
  • Können Skaleneffekte in den Gartenbauunternehmen identifiziert werden?
  • Wie sieht die Verteilung der effizienten und ineffizienten Unternehmen aus? Liegen womöglich Konzentrationseffekte sowie sog. Supereffizienzen vor? Welche Effekte führen zur Effizienz bzw. Ineffizienz (externe interne Effekte)?
  • Wie können Maßnahmen für ineffiziente Unternehmen aus der Analyse abgeleitet werden? Welche Verbesserungspotenziale können den Entscheidungsträgern mit diesem Instrument aufgezeigt werden?
  • Wie können Maßnahmen für ineffiziente Unternehmen aus der Analyse abgeleitet werden?
  • Welche Verbesserungspotenziale können den Entscheidungsträgern mit diesem Instrument aufgezeigt werden?

Team: Jared Busch

Jahr: 2019

Betriebswirtschaftliche Bewertung von Maßnahmen zum Management der Nachbaukrankheit in Baumschulen und im Erwerbsobstbau

Die Nachbaukrankheit stellt sowohl im Obstbau wie in der Baumschulproduktion ein Problem dar, für das nur wenige Managementoptionen zur Verfügung stehen. Die grundsätzliche Möglichkeit der Umgehung durch sehr weite Fruchtfolgen schränkt die ökonomisch sinnvolle Spezialisierung der Betriebe ein. Eine Flächennutzung im Wechsel mit landwirtschaftlichen Kulturen ist häufig im Anbaugebiet kaum möglich und wird in Randlagen durch steigende Pachtpreise und Flächenkonkurrenz durch eine wachsende Zahl an Biogasanlagen mit entsprechendem Flächenbedarf für die Substratproduktion schwieriger. In der ersten Phase zielte das Projekt daher darauf ab, einerseits das Apfelproduktionssystem im Alten Land quantitativ zu beschreiben und zu analysieren. Dazu sollte eine Erhebung bei den Obstbaubetrieben sowie nicht von der Nachbaukrankheit betroffenen Betrieben erfolgen, die eine quantitative Analyse der regionalen Produktionssysteme erlaubt. Andererseits erfolgte eine analog aufgebaute Untersuchung auch für die Baumschulproduktion in Schleswig-Holstein. Die Erhebung wurde gemeinsam mit weiteren Teilprojekten aus dem Verbund konzipiert und durchgeführt, um einerseits eine einheitliche Datengrundlage zu erhalten und andererseits die Kosten der Datenerhebung und die Belastung der Befragten zu begrenzen. Die Daten zu den gegenwärtigen Managementstrategien, der Flächennutzungshistorie in Baumschulen und Obstbaubetrieben zusammen mit den Informationen aus den Langzeitversuchen ermöglichten die Bewertung herkömmlicher Maßnahmen zur Bekämpfung der Nachbaukrankheit über Dominanzbeziehungen von stochastisch modellierten Deckungsbeiträgen alternativer Anbau- bzw. Managementstrategien.

Team: Iris Brenneke, Dr. Bernd Hardeweg

Jahr: 2015- 2018

Risikoeinstellung und Risikowahrnehmung bei Unternehmern im Kernobstbau

Im Projekt wurden Risikoeinstellung und -wahrnehmung sowie die Risikomanagementmaßnahmen in Obstbauunternehmen in Deutschland untersucht. Das Ziel war dabei, ein Tool für die Entscheidungsunterstützung in Obstbaubetrieben zu entwickeln, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken.

Team: Maren Röhrig

Jahr: 2012 - 2015

Aufbau eines ökonomischen Modellsystems zur Abschätzung sich ändernder Rahmenbedingungen am Beispiel des Gemüsebaus

Bisherige Analysen zur zukünftigen Entwicklung des deutschen Gartenbaus sind meist Auswertungen bestehender Statistiken, die mit qualitativen Zukunftsaussagen und Handlungsempfehlungen ergänzt sind. Solche Analysen können mit Modellrechnungen vertieft werden, indem Erkenntnisse über Zusammenhänge und Entwicklungen von Unternehmen aus empirischen Daten einfließen. Der Betriebsvergleich am Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau e.V. (ZBG) dokumentiert mit den langjährigen einzelbetrieblichen Jahresabschluss- und Strukturdaten gartenbaulicher Unternehmen den Strukturwandel im Sektor. Ziel der Arbeit war es, auf der Grundlage der Daten des Betriebsvergleichs ein quantitatives Modell zur Abschätzung der ökonomischen Entwicklung von Gartenbauunternehmen am Beispiel des Gemüsebaus zu entwickeln. Die Besonderheit besteht darin, die Heterogenität gartenbaulicher Betriebe im Modell zu berücksichtigen. Zur Analyse möglichst homogener Betriebsgruppen wurden Modelle für den spezialisierten Freiland- und Unterglasgemüsebau mit indirektem Absatz konzipiert. Im ersten Schritt wurden die wichtigsten Einflussfaktoren auf die betriebliche Entwicklung aus der Datenbasis (1997-2007) selektiert und mit externen quantitativen Rahmenbedingungen ergänzt. Hypothesen über Wechselwirkungen dieser Faktoren wurden dann mit statistischen Verfahren und Kalkulationsunterlagen überprüft und quantifiziert, so dass die Faktoren zu einem Betriebsmodell verknüpft werden konnten. Das konzipierte etriebsmodell berechnetjährlich Jahresabschluss- und Strukturdaten sowie betriebswirtschaftliche Kennzahlen für einen Betrieb. Zur Erhöhung der Eigendynamik des Modells dienen die Ergebnisse eines Prognosejahres als Input im folgenden Prognosejahr. Zur Berücksichtigung sehr unterschiedlicher wirtschaftlicher Strukturen in einem Sektor durchlaufen mehrere Betriebe, die je nach Fragestellung ausgewählt werden, das Modell. Für alle Betriebe einer Modellanwendung legt der Anwender einmalig externe Rahmenbedingungen für den Prognosezeitraum und geeignete Anpassungsstrategien fest. Die Ergebnisse unterschiedlicher Szenarien können dann miteinander verglichen werden. Betriebsmodelle erlauben im Gegensatz zu höher aggregierten Modellen die direkte Beschreibung betrieblicher Entwicklungspfade. Dabei fehlen Rückkopplungen über die Märkte. Fehlende Informationen zu den individuellen Rahmenbedingungen und Produktionsverfahren in den anonymen Daten des ZBG als auch individuelle unternehmerische Ziele, die nicht immer rational sind, erschweren die Interpretation unterschiedlicher Entwicklungen in einem Sektor. Die Gültigkeit einzelner Funktionen im Modell beschränkt sich auf den Wertebereich der untersuchten Datenbasis, da Werte außerhalb dieses Bereichs zu Verzerrungen der Ergebnisse führen können. Zur Vermeidung hoch kumulierter Prognosefehler sollte ein mittelfristiger Prognosezeitraum nicht überschritten werden. Für einzelne Betriebe konnte eine gute Übereinstimmung zwischen den berechneten und den tatsächlichen Werten in einem Zeitraum von sieben Jahren erreicht werden. Beispielrechnungen verdeutlichen die Anwendbarkeit des Modells auf aktuelle ökonomische Fragestellungen. Schließlich zeigen die Modellergebnisse, dass Jahresabschlussdaten zur Simulation der wirtschaftlichen Entwicklung von Gartenbaubetrieben mit Anpassungsstrategien auf einer abstrakten Ebenen geeignet sind.

Team: Dr. Conny Kölbel, Prof. Dr. Wolfgang Lentz

Jahr: 2009-2012