Nachhaltigkeitsbewertung im Gartenbau

Zur Verbesserung des nachhaltigen Wirtschaftens innerhalb eines Gartenbaubetriebes aber auch zur Erfüllung von Berichtspflichten gegenüber Stakeholdern stellt eine Nachhaltigkeitsbewertung ein wichtiges Hilfsmittel dar. Das Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau e. V. (ZBG) hat das Ziel, im Rahmen des Projekts „Analyse und Bewertung der Nachhaltigkeit im Gartenbau inklusive Testung eines Bewertungssystems“ wissenschaftliche Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung im Gartenbau zu erarbeiten und basierend auf der Online-Anwendung „Betriebsvergleich 4.0“, einen Prototyp für eine Nachhaltigkeitsbewertung zu erstellen. In einem partizipativen Prozess werden verschiedene Akteure durch ein übergeordnetes Multistakeholder-Gremium, Interviews und Workshops eingebunden. Dies soll eine hohe Anerkennung des Systems sicherstellen.

Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) initiiert und gefördert.


                 Warum?          Multistakeholder-Gremium          Unser Team          Neuigkeiten


Warum eine Nachhaltigkeitsbewertung im Gartenbau?

Einer transparenten und unabhängigen Nachhaltigkeitsbewertung kommt im deutschen Gartenbau eine immer größere Bedeutung zu: Banken müssen die strengen Berichtspflichten der EU berücksichtigen, was sich auf die Kreditvergabe und damit auf die Investitionen in der Branche auswirkt. Gleichzeitig möchten Gewerkschaften sicherstellen, dass die Interessen der Arbeitnehmenden im Fokus stehen und soziale Aspekte bei der Transformation des Gartenbaus nicht vernachlässigt werden. Zudem sucht der Handel nach Möglichkeiten, sich gegenüber den Verbraucherinnen und Verbrauchern als nachhaltig zu positionieren und erwartet dabei klare Standards. Diese Vielzahl an Anforderungen macht einheitliche, transparente Bewertungskriterien notwendig, die von allen Stakeholdern akzeptiert werden. Diese Kriterien müssen ökologische, ökonomische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigen.
Dieses Projekt bietet die Chance, eine gemeinsame Grundlage zu schaffen, die diese verschiedenen Anforderungen in Einklang bringt und so die Zukunft des Gartenbaus sichert.                                                                                       

Das Multistakeholder-Gremium

Dieses Gremium bringt Vertreter und Vertreterinnen aus Gartenbau, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft an einen Tisch. Dieses Multistakeholder-Gremium wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) initiiert und von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) begleitet. Die Arbeit des Gremiums basiert auf fundierten Entscheidungsgrundlagen, die mithilfe von durch wissenschaftlichen Erkenntnissen und Fachexpertise von Expertinnen und Experten erarbeitet werden. Ziel ist es, einheitliche Bewertungskriterien für nachhaltiges Wirtschaften im Gartenbau zu schaffen. 
Dabei steht in diesem stakeholderzentrierten Ansatz der Austausch zwischen den Akteurinnen und Akteuren im
Mittelpunkt, um sicherzustellen, dass alle Perspektiven berücksichtigt werden. So entsteht eine
Bewertungsgrundlage, die den vielfaltigen Anforderungen der Stakeholder gerecht wird und zugleich eine
zukunftsorientierte Entwicklung des Gartenbaus ermöglicht.

                                                                                                      

Ziele und Aufgaben des Multistakeholder-Gremiums

  1. Beschließen einheitlicher Bewertungskriterien für Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Gartenbau

  2. Praxisorientierte Erprobung der erarbeiteten Kriterien in einem Prototyp
     
  3. Förderung von Transparenz und Akzeptanz bei allen beteiligten Akteuren

Mitglieder des Multistakeholder-Gremiums

Dieses Gremium vereint Vertreterinnen und Vertreter aus Gartenbau, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Unser Ziel ist es, den Austausch zwischen allen Interessengruppen zu fördern, um eine Bewertung zu schaffen, die von allen akzeptiert werden.

Unser Team

Seit dem 1. Mai 2024 arbeitet unser Team, bestehend aus Dr. Marike IsaakIris Hattenbach und Pierre Adrian Filohn, an der Umsetzung der Nachhaltigkeitsbewertung im deutschen Gartenbau.

Möchten Sie mehr über unsere Arbeit erfahren oder sind Sie interessiert an einer Zusammenarbeit? 
Kontaktieren Sie uns gern direkt oder per Mail an nachhaltigkeit-gartenbau@uni-hohenheim.de.

Neuigkeiten

Das erste Präsenztreffen der projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG)

Mit 16 Teilnehmenden fand am 4. Dezember 2024 in Hohenheim das Treffen der projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG) des Projektes "Analyse und Bewertung der Nachhaltigkeit im Gartenbau inklusive Testung eines Bewertungssystems" statt. Mit einem kurzen Workshops zum Erwartungsmanagement gelang ein guter Einstieg in das Treffen. Anschließend wurde das Projekt sowie das Multistakeholder-Gremium vom Projektteam vorgestellt. Außerdem wurde das Corporate Design sowie die ersten Projektergebnisse in Form von Stakeholderanforderungen präsentiert. Weiterhin wurden der Prototyp für den Topfpflanzenanbau und der Klick-Dummy demonstriert.
Zu allen Themenbereichen wurde angeregt unter den Teilnehmenden diskutiert, sodass die Projektbearbeitenden gute Rückmeldungen und viele neue Impulse erhalten haben. Sowohl die Teilnehmenden als auch das Projektteam bewerten das Treffen als gelungenen Austausch und freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit.

Die Nachhaltigkeitsbewertung bei der Vortragstagung der LVG

Die Vortragstagung Gemüsebau der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg (LVG) am 13. November 2024 fand unter dem Thema "Nachhaltigkeit - mehr als ein Schlagwort?" statt. Zu dem vielseitigen Programm gehörte auch ein Vortrag des ZBG zum Thema "Zwischen Wissenschaft und Praxis: Wie das ZBG daran arbeitet, Nachhaltigkeit im Gartenbau zu bewerten", bei welchem Iris Hattenbach das Projekt zur Nachhaltigkeitsbewertung vorstellte. Die Nachhaltigkeitsbewertung im Gartenbau traf bei den Teilnehmenden auf großes Interesse, sodass im Anschluss auf Basis vielseitiger Fragen ein reger Austausch stattfand.

Fachkommissionssitzung des ZBG

Bei der diesjährigen Fachkommissionssitzung am 30. Oktober 2024 stellte Dr. Marike Isaak den aktuellen Stand des Nachhaltigkeitsprojekts vor. An den Vortrag schloss sich eine belebte Diskussion über verschiedene Inhalte an, sodass das Projektteam eine Vielzahl neuer Impulse mitnehmen konnte.